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Quereinstieg leicht gemacht: "Es ist besser gelaufen, als ich je gedacht habe"

Nach 20 Jahren in der Bekleidungsindustrie hat Bettina Fahrendorf, studierte Bekleidungs-Ingenieurin und alleinerziehende Mutter von zwei Kindern, den Wechsel gewagt und gewonnen. Dass ihr der Quereinstieg in eine völlig andere Industrie gelungen ist, lag vor allem daran, dass Dr. Ausbüttel offen für Menschen aus anderen Branchen ist.

Die Entscheidung

Irgendwann hatte sie sich gefragt, ob sie ihren Beruf noch die nächsten 20 Jahre ausüben möchte. „Wie wichtig ist es, ob das Hemd grüne Manschetten hat oder gelbe. Ich hatte das Gefühl, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, etwas Neues anzufangen”, sagte Bettina Fahrendorf. Hinzu kam der lange Arbeitsweg. 50 km Anfahrt als alleinstehende Mutter ist eine große Herausforderung. Schon allein aus diesem Grund musste sich etwas ändern. Aber in der Nähe gibt es keine Jobs in der Bekleidungsindustrie. Die Textilbranche wächst nicht, sie schrumpft. An der Branche hing sie auch nicht. So kam die Überlegung: “Was kann ich einem Arbeitgeber bieten? Ich kann Büro. Ich kann organisieren. Ich kann selbstständig und strukturiert arbeiten.”

Sie suchte im Internet und auf Jobbörsen. Dann stieß sie auf eine Anzeige von Dr. Ausbüttel. “Als ich mir die Webseite anschaute, bin ich hellhörig geworden. Da stand ausdrücklich: Quereinsteiger willkommen.” Und dann die Themen Sinn und Soziales Engagement - eben das, wofür Dr. Ausbüttel steht.

Die Bewerbung

Bettina Fahrendorf dachte: “Diese Firma ist etwas Besonderes. Hört sich irgendwie klischeehaft an. Aber mein Interesse war geweckt.” Sie bewarb sich ohne viel Hoffnung und wurde doch prompt zum Telefoninterview eingeladen. “Ich war positiv überrascht, wie gut das Telefonat vorbereitet war und die Vielzahl der Fragen hat mich herausgefordert”. Nach kurzer Zeit wurde sie zum Probearbeitstag eingeladen. Der ganze Tag war durchgeplant, die Aufgaben waren anspruchsvoll. Aber sie schaffte alles erfolgreich.

Zu ihren fehlenden Branchenkenntnissen sagten die Mitarbeiter von Dr. Ausbüttel: wenn der Wille da ist, könne sie alles lernen. Es folgten zwei weitere Jobinterviews. Wenn man bedenkt, dass Bettina bei ihrem ersten Job nach einer halben Stunde Vorstellungsgespräch den Vertrag in der Tasche hatte, war das schon ein langer Prozess für eine Assistenzstelle. Im Nachhinein findet sie es aber positiv: “Neben den fachlichen Fragen geht es auch um den menschlichen Aspekt, ob jemand von der Persönlichkeit her zu dem Job und zu der Kultur des Unternehmens passt”. Das soll natürlich nicht heißen, dass das Fachliche unwichtig ist.

Die Aufgaben mussten am Probetag schon erfüllt werden. Bettina musste Fähigkeiten unter Beweis stellen wie z.B. Auffassungsgabe, strukturiertes Arbeiten, Zeitmanagement, Stressfähigkeit und Teamgeist. Der Anspruch war klar: Leistung ist wichtig und auf Erbrachtem sollte man sich nicht ausruhen. “Aber das ist völlig okay. Man wächst ja an der Aufgabe,” meint Bettina. Ausschlaggebend für die gelernte Bekleidungsingenieurin war vor allem der Umgang untereinander. Die Gespräche waren auf Augenhöhe. Die Kollegen waren durchweg nett. “Da war niemand herablassend oder stellte fiese Fragen. Ich habe mich rundum wohl gefühlt.” Mit einem guten Gefühl ging sie dann auch aus den Gesprächen. So empfanden es auch die Mitarbeitenden von Dr. Ausbüttel: Bettina bekam den Job als Vertriebsassistentin für die Marke Draco.

Der erste Tag

Vor dem ersten Tag war die Aufregung groß. Ausgerechnet jetzt sprang der Wagen nicht an. Doch die Kollegen haben es der neuen Mitarbeiterin einfach gemacht. Sie wurde erst einmal willkommen geheißen und in alle neuen Aufgaben intensiv eingearbeitet“. Da waren wirklich extrem viele nette Kollegen, die mir geholfen haben, mich zurechtzufinden,” erzählt Bettina. Natürlich war es am Anfang auch anstrengend. Alles war neu. Die Produkte, die Programme und Abläufe. Aber sie wurde von jeder Abteilung eingearbeitet und konnte sich überall die Informationen holen, die sie brauchte. Ereignisreich ging es weiter: Bereits nach wenigen Wochen wurde Bettina ins kalte Wasser geschmissen. Sie musste eine Außendienst-Tagung mit dreißig Teilnehmern inklusive Unterkunft organisieren. Eine Herausforderung, die sie aber durch ihre Erfahrung im selbstständigen und organisierten Arbeiten, hervorragend meisterte.

Sozialer Tag: “Eine ganz neue Erfahrung”

Sich für die Firma sozial zu engagieren: Das ist für Bettina ein Zusatzbonus. Gleich im ersten Jahr nahm sie an einem sozialen Tag teil. Der Innenhof einer Schule sollte neu gestaltet werden. Mit 20 Kollegen legten sie einen Teich an, pflanzten Blumen, bauten und strichen Möbel. “Am Anfang stand ich da und dachte: Wie sollen wir es schaffen, dass alles an einem Tag fertig wird? Im Endeffekt haben wir alle angepackt und abends war es fertig. Für mich ein Wunder!” Die Euphorie war groß. Im Namen von Dr. Ausbüttel etwas Gutes zu tun, veränderte die eigene Einstellung: “Seitdem denke ich öfter darüber nach, wie ich auch privat Anderen helfen kann, denen es nicht so gut geht.”

“Ich habe definitiv noch keinen Tag bereut. Wirklich nicht”

Rückblickend gesehen, ist der Quereinstieg geglückt. “Es ist wirklich so, dass ich anders an die Arbeit ran gehe.”  Vorher hatte sie sich manchmal gefragt, wofür sie das alles macht. Das ist jetzt anders. “Ich stehe viel mehr dahinter und empfinde eine ganz andere Verantwortung für meine Arbeit. Jetzt gehe ich mit dem Gefühl raus: heute habe ich etwas geschafft, das dem Unternehmen und den Menschen, die dahinterstehen, zugutekommt.”

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Themen:Kultur/Werte