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Unser Weg zur „Wilden Wiese“

Zusätzlich zu unserem sozialen Engagement wollen wir zukünftig an unserem Standort auch ökologisch aktiver werden, für mehr Biodiversität sorgen und damit die biologische Vielfalt am Firmenstandort fördern. Mit der Umsetzung dieses Wunsches wurde Stefanie Kelm, Assistentin der Geschäftsführung betraut und berichtet in diesem Artikel von ihrem Vorhaben und der Umsetzung des Projekts: Wilde Wiese

Als Assistentin der Geschäftsleitung gehört es zu meinen vielfältigen Aufgaben, Projekte zu den unterschiedlichsten Themen zu begleiten und mitzugestalten.Ein sehr spannendes Thema wurde Anfang März an mich herangetragen: Zusätzlich zu unserem sozialen Engagement wollen wir zukünftig an unserem Standort auch ökologisch aktiver zu werden. So stand der Wunsch im Raum, auf unserem großen Außengelände zukünftig für mehr Biodiversität zu sorgen und damit die biologische Vielfalt am Firmenstandort zu fördern. Entsprechende Maßnahmen durfte ich selbständig erarbeiten und diese dann in Abstimmung mit der Geschäftsführung umsetzen.

Nach ausführlicher Recherche und der Auswertung vieler guter Tipps von Umweltschutzorganisationen, Verbänden und Ämtern ging es los. Aufgrund der Vielfalt an Möglichkeiten entschied ich, die Thematik in Teilprojekten anzugehen. Wir hatten nun schon Ende März – und wichtig war, in diesem Frühjahr noch mit möglichen Maßnahmen zu beginnen. Am einfachsten zu ändern war die Anpassung der Bewirtschaftung unserer Außenflächen: Ab sofort würden wir die Wiesen nicht mehr im ständigen 4-6 wöchentlichen Turnus mähen, sondern diese auch mal in Ruhe lassen. Nur so können sich schon vorhandene Pflanzen bis zur Blüte entwickeln und damit erst ein gutes „Insekten-Futter“ abgeben.

Wir passten also unser „Mähverhalten“ an. Auch das Schnittgut selbst wird nun nicht mehr auf den Flächen liegengelassen, sondern eingesammelt. So kommt es nicht mehr zur Überdüngung unserer ursprünglich „mageren“ Wiesen. Denn, ganz wichtig: regionale Wildkräuter wachsen und gedeihen auf nährstoffarmen, mageren Böden viel besser als auf nährstoffreichen Böden. Gemäht wird nun außerdem mit Balkenmähern, die eine Wiese naturverträglicher schneiden. Auch die Schnitthöhe beim Mähen wurde angepasst: Dadurch, dass die Pflanzen nicht zu kurz geschnitten werden, können Insekten und kleine Reptilien eine Mahd besser überstehen.

Als zweite sofort umzusetzende Maßnahmen entschlossen wir uns zurNeu-Anlage mehrerer breiter Wildblumen-Streifen innerhalb unserer Wiesen. Hierfür bestellten wir spezielles, zum Boden unseres Standorts passendes regionales Saatgut – um damit den hier heimischen Insekten auch tatsächlich die „richtigen“ Blumen und Gräser anbieten zu können. Denn eine Wildbiene zum Beispiel ist – anders als die Honigbiene - kein Generalist und kann sich nicht von jeder Blüte ernähren.

Nachdem der Boden entsprechend vorbereitet wurde erfolgte die Aussaat und nun hieß es erst einmal geduldig auf das Keimen und dann auf die Entwicklung der Pflänzchen zu warten. Aktuell blüht leider noch nicht ganz so viel, wie von uns erwartet – was daran liegt, dass sich im Boden noch zu viele Nährstoffe befinden. Aber wir sind auf dem richtigen Weg! Das uns begleitende Gartenbau-Unternehmen geht davon aus, dass in spätestens 2 Jahren wesentlich mehr Blüten in Erscheinung treten werden. Das Ganze ist ein Prozess, der sich nicht von heute auf morgen abspielt. Die Natur nimmt sich ihre Zeit. 

Als nächste Schritte werden wir wohl noch weitere heimische Bäume pflanzen und vielleicht auch Insekten- und Fledermaushotels aufstellen. Außerdem gibt es Überlegungen, weitere Maßnahmen wie das Anlegen von Findlingsgruppen, Totholzstapeln und Trockenmauern umzusetzen. Dies würde einer Vielzahl von Insekten zusätzlichen Lebensraum bieten. Es gibt noch viele Möglichkeiten beim Naturschutz vor der eigenen Haustür aktiv zu werden, und wir lernen weiterhin gerne dazu.  

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Themen:Kultur/Werte